Was habe ich mich gewunden und gewehrt, meinem Junior konsequent die Brust zu verweigern. Wenn er ankam, mich anlächelte und fragte: "Du Tutti?" Monatelang hab ich das Abstillen vor mich hergeschoben und immer wieder halbherzig nach dem für uns besten Weg gesucht. Angst, dass Christoph nur am Brüllen sein würde und ich komplett alleine mit meinen Nerven zu kämpfen hätte. All meine Nachfragen bei Bekannten und Freunden, wie denn nun am Besten Abzustillen sei, brachten mir eine Antwort, die ich nun gar nicht hören wollte: "Du mußt konsequent sein" Ich dachte nur: "Jaja, ihr habt ja keine Ahnung. Christoph wird ununterbrochen brüllen, sich vor Schreien übergeben und ich werd fertig mit den Nerven nicht konsequent sein können, und und und." Dann kam der letzte Freitag, Christoph wieder mal munter, an seinem "Tutti" hängend und ich einfach nur mehr müde. 100 Wochen nicht durchgeschlafen oder länger...Als er dann 1 Stunde später munter wurde habe ich mich ihm einfach verweigert und alles mögliche zum Essen angeboten. Und es gelang. Er war leicht abzulenken, hat sein Mittagsschläfchen im Wagerl gemacht, war ok. Dann kam der Abend...was soll ich sagen, stundenlang ist Edi mit ihm spazieren gegangen, er war fit, bis mir letztendlich die glorreiche Idee kam, ihn ins Auto zu setzen und im Ort unserer Runden zu drehen. Nach 2 Runden schlief er und ich legte ihn ins Bett. Er wurde mehrmals munter, seinen Wutanfall um halb 3 Uhr nachts haben wir wieder mit Autofahren beendet. Am Samstag war dann große Hochzeit meiner Schwägerin, das war Ablenkung genug, beim Nachhausefahren sind meine 3 eingeschlafen (war ja auch schon etwas später :D ), um halb 5 Uhr morgens haben wir wieder einen Wutanfall mit einer Runde ums Dorf beendet. Den Sonntag haben wir dann schon recht gut verbracht, außer das ich die Augen kaum noch offen halten konnte (Christoph wurde ja sehr oft munter und ist im Bett rotiert, zum Glück waren die Wutanfälle nicht so häufig). Sonntagnacht hab ich mich dann geweigert Auto zu fahren und hab ihn herumgetragen. Montag früh, dann mein psychischer und physischer Verfall. Vollkommen fertig und ausgepowert. Zum Glück hatte meine Freundin die rettende Eingebung und hat uns allesamt in ihren Garten und Pool verfrachtet. Christoph war so begeistert vom Pool, dass er sein Mittagsschläfchen ausgelassen hat. Am Abend ist er dann sogar im Wagerl eingeschlafen und ich konnte das Auto stehen lassen. Die Nacht war schon wesentlich ruhiger, Christoph wurde oft "munter", ist dann aber von selbst wieder eingeschlafen. So richtig wach war er glaub ich nicht wirklich. Und das für 11 Stunden :D Gestern dann die Unterstützung einer anderen Freundin. Christoph hat brav sein Mittagsschläfchen gehalten und ist am Abend dann sogar alleine eingeschlafen- auf der Schlafcouch und schläft noch. 8 Stunden! Ich bin fassungslos! Da habe ich mich so lange gegen das Abstillen gewehrt, alle als Klugscheißer abgestempelt und dann hab ich jetzt ein beinahe 2-jähriges Kleinkind, dass von einem Tag auf den anderen durchschläft :D
Und was habe ich daraus gelernt? Konsequenz lohnt sich und Tiefs sind dazu da, erklimmt und hinter sich gelassen zu werden.
In diesem Sinne: I CAN! YOU, TOO!